Zeiler Baudenkmäler

Ensemble "Speiersgasse"

  • Speiersgasse

    Nordseite Nähe Untere Heppengasse

  • Speiersgasse

    Nordseite Nähe Obere Heppengasse

  • Speiersgasse

    Beim Weinfest

  • Der 'neue Speiersbrunnen' am Kaulberg

    Der 'neue Speiersbrunnen' am Kaulberg

  • Blick vom Osterbrunnen auf die Speiersgasse

    Blick vom Osterbrunnen auf die Speiersgasse

  • Speiersgasse

    Blick vom Kaulberg, mit Speiersbrunnen (Anfang 20. Jahrhundert, Quelle: ZiaB, S. 102)

  • Speiersgasse

    Speiersgasse mit Alter Freyung (Anfang 20. Jahrhundert, Quelle: Brauerei Göller)

Speiersgasse / Hans Brech

Die Speiersgasse gehört mit dem angrenzenden Kaulberg zum frühen Siedlungskern Zeils. Mit ihren zahlreichen denkmalgeschützten Häusern ist sie eine der schönsten und bedeutendsten Nebenstraßen der Altstadt. Vom Marktplatz ausgehend und über den Kaulberg verläuft sie in genau west-östlicher Richtung zur Altach-Stadtmauer, wo seit eh und je nur ein schmales Fußgängertor Ausgang aus der Stadt ermöglicht. Zur Bauzeit der meisten Häuser im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Speiersgasse hauptsächlich von Ackerbürgern bewohnt. Darauf verweisen die zahlreichen Toreinfahrten und großen, von (ursprünglich) landwirtschaftlichen Nebengebäuden eingefassten Grundstücke. Zwischen Speiersgasse und Marktplatz befindet sich der Kaulberg, der seit der 600-Jahrfeier der Stadt im Jahr 1979 durch einen repräsentativ gestalteten Brunnen geprägt wird (in Nachfolge des einstigen "Speiersbrunnens"). An beiden Enden findet die Speiersgasse optisch einen Abschluss: Am Osten ist dies ein im 18. Jahrhundert quer zur Straße an die Stadtmauer gebautes Wohnhaus, im Westen der steil ansteigende, durch eine Stützmauer bewehrte Kaulberg, mit der hochaufragenden Stadtpfarrkirche im Hintergrund.

Eidloth

Die mit einer leichten Krümmung in Ost-West-Richtung verlaufende Speiersgasse ist über den Kaulberg mit dem Marktplatz verbunden. An ihrem Ende liegt die sogenannte "Freyung" , ursprünglich der fürstbischöfliche Kastenhof, und die 1854 erneuerte Synagoge. Im Gegensatz zur Breiten Gasse endet die Speiersgasse noch immer an der Stadtmauer, durch die hier nach wie vor nur eine Fußgängerpforte führt. Das im 18. Jahrhundert parallel der Stadtmauer vorgestellte Bürgerhaus Speiersgasse 20 überspielt städtebaulich geschickt den Sackgassencharakter des Straßenzuges. Nach Westen hin mündet die Speiersgasse in eine platzartig geweitete Straßengabelung am Kaulberg, mit dem 1979 gestifteten Brunnen in ihrer Mitte. Ein Brand 1874 bot an der Südseite die Möglichkeit zu Systematisierung und einheitlicher Gestaltung. Etwa aus der gleichen Zeit stammt wohl auch die hohe Substruktionsmauer, die den eher bescheidenen Bürgerhäusern am Kaulberg, hinter denen sich markant der Turm der Pfarrkirche erhebt, zu ihrer prominenten Wirkung und der Speiersgasse zu einem' großartigen städtebaulichen Abschluß verhilft. Ähnlich wie in der Hauptstraße besteht die Bebauung in der Speiersgasse vorwiegend aus zweigeschossigen, traufständigen - in der nördlichen Häuserzeile abwechselnd auch giebelständigen Ackerbürgerhäusern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Durch große Toreinfahrten sind die Hofstellen zu erreichen, die im Norden bis an den Weg entlang der Stadtmauer reichen, nach Süden durch die parallele Lange Gasse weniger tief ausfallen. Einige wenige Wiederaufbauten nach Kriegszerstörungen im südöstlichen Bereich fügen sich dem Bestand ebenso ein wie der Erweiterungsbau der Brauerei Göller von 1920. ...
Speiersgasse ... Raum mit herausragenden Denkmaleigenschatten innerhalb des Stadtdenkmals Zeil am Main. (Quelle: ASZ, S. 39)

Universität Bamberg Gunzelmann

Speiersgasse Datierung: Im Kern 11./12. Jahrhundert, 16. bis 18. Jahrhundert, vereinzelt 20. Jahrhundert.
Beschreibung: Teil des historischen Siedlungskerns, eine der bedeutenden Nebenstraßen der Altstadt.
Die mit einer leichten Krümmung in Ost-West-Richtung verlaufende Speiersgasse ist über den Kaulberg mit dem Marktplatz verbunden. An ihrem Ende liegt die sogenannte "Freyung", ursprünglich der fürstbischöfliche Kastenhof, und die 1854 erneuerte Synagoge. Die Speiersgasse endet noch immer an der Stadtmauer, durch die hier nach wie vor nur eine Fußgängerpforte führt. Das im 18. Jahrhundert parallel der Stadtmauer vorgestellte Bürgerhaus Speiersgasse 20 überspielt städtebaulich geschickt den Sackgassencharakter des Straßenzuges. Nach Westen hin mündet die Speiersgasse in eine platzartig geweitete Straßengabelung am Kaulberg mit dem 1979 gestifteten Brunnen in ihrer Mitte. Ein Brand 1874 bot an der Südseite die Möglichkeit zu Systematisierung und einheitlicher Gestaltung. Die Bebauung in der Speiersgasse besteht vorwiegend aus zweigeschossigen, traufständigen (in der nördlichen Häuserzeile auch giebelständigen) Ackerbürgerhäusern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Die weit in die Tiefe reichenden Grundstücke nördlich der Speiersgasse erlauben die Bildung von auf drei, oft auf vier Seiten umbauten Hofanlagen. Diese sind durch große Toreinfahrten zu erreichen. Durch die der Speiersgasse parallele geschlossene Bauzeile, die bis an den Weg entlang der Stadtmauer reichen. Einige wenige Wiederaufbauten nach Kriegszerstörungen im südöstlichen Bereich fügen sich dem Bestand ebenso ein wie der Erweiterungsbau der Brauerei Göller von 1920. Das vermutlich noch in großen Teilen vorhandene originale Straßenpflaster macht die Speiersgasse zusätzlich zu einem Raum mit herausragenden Denmaleigenschaften innerhalb des Stadtdenkmals Zeil.

Der Kaulberg ist ein vom zentralen Marktplatz abzweigendes Nebenstraßenetz, das in einem großen Bogen um den Kirchplatz und an der nördlichen Stadtmauer entlang verläuft. An der Mündung in die Speiersgasse erweitert sich die Straße in eine Art Platz, auf dem repräsentativ ein 1979 gestifteter Brunnen steht. Westlich des Brunnens wurde um 1875 die hohe Substruktionsmauer errichtet, die den eher bescheidenen Bürgerhäusern am Kaulberg, hinter denen sich markant der Kirchturm erhebt, zu ihrer prominenten Wirkung und der Speiersgasse zu einem großartigen städtebaulichen Abschluss verhilft. Einzeldenkmäler liegen nicht am Kaulberg, vor allem im nördlichen Bereich hat sich kaum mehr originale Substanz erhalten.

(Quelle: SDU)