Zeiler Baudenkmäler

Marter an der vorderen Haardtslinde

  • Marter (Friedenslinde)

    Die Marter an der vorderen Haardtslinde

  • Marter (Friedenslinde)

    Kreuzigungsgruppe

  • Marter (Friedenslinde)

    St. Sebastian, von Pfeilen durchbohrt

  • Marter (Friedenslinde)

    Vordere Haardtstlinde mit Mühlenbauanstalt Hümpfner

  • Marter (Friedenslinde)

    Vordere Haardtslinde mit Marter (wohl vor dem Krieg)

  • Marter (Friedenslinde)

    Ausbetonierte vordere Haardtslinde (vor 1981)

diverse Quellen

Auf der kleinen Grünfläche im Bereich der vorderen Haardt, nördlich des AW-Seniorenheims, erhebt sich diese klassizistische Marter, die zwischen 1830 und 1840 entstanden sein dürfte (Hoppe). Auf einem Vierkantsockel steht eine runde Säule, auf der wiederum ein vierseiter Relief-Bildstock ruht, gekrönt von einem Hochkreuz. Auf der Ostseite ist die Dreifaltigkeit dargestellt (mit den Buchstaben M.ST.), im Norden der hl. Sebastian, im Westen die Kreuzigung (mit IHS-Monogramm) und im Süden St. Wendelin.

Auf dem 4. und 5. Foto steht die Marter noch unter einer mächtigen, 1648 gepflanzten Friedenslinde. Diese wurde im Lauf des 20. Jahrhunderts mehrmals vom Blitz getroffen, bis man schließlich nach mehreren Sanierungsmaßnahmen (u.a. Ausbetonieren, s. Bild 6) 1981 eine neue Linde pflanzte.

Stammt die Marter bereits aus dem 18. Jahrhundert?

Heinrich Weisel - Hans Brech

Eine von Heinrich Weisel gefundene Bürgermeisteramtsrechnung aus 1759/60 könnte darauf hinweisen, dass der Bildstock schon älter ist als von Hoppe angenommen. Demnach bekam der Zeiler Steinhauermeister Johan Caspar Reutig, ein Enkel des aus der Schweiz zugewanderten Meisters Jacob Reutig (sen.), vom Bürgermeisteramt den Auftrag, "den Bildstock in der Harth auf zu setzen, die Säulen ab zu nehmen, dann ein neues Capitel darauf zu machen". Johan Caspar Reutig führte den Auftrag aus und bekam dafür als Entlohnung 1 Gulden und 12 Kreuzer.

Es wäre aber auch möglich, dass es sich bei dem erwähnten Bildstock um einen "Vorgänger" der heutigen Marter handelt, oder aber dass sich die Rechnung auf einen anderswo in der Haardt stehenden Bildstock bezieht, der heute nicht mehr existiert. Die Beschreibung mit Säulen und Kapitell könnte auf einen größeren, altarähnlichen Bildstock hindeuten (wie beispielsweise den am Tuchanger).