-
Zierfachwerk an der Traufseite (Obere Torstraße)
-
Verputzte Giebelseite (Greifengässchen)
-
Biergarten im Hinterhof
-
"Zur Rose", um 1908
Obere Torstraße 1 (Gasthaus "Zeiler Bürgerstube", ehem. "Zur Rose")
Gasthaus "Zur Rose" - "Zeiler Bürgerstube"
Als erster Besitzer ist im Jahr 1730 ein Albert Johann Wagner genannt. Schon um 1800 wird das Haus als Gaststätte genutzt. Diese Tradition hat sich - mit kurzen Unterbrechungen - bis heute fortgesetzt.
Der zweistöckige Halbwalmbau besteht aus einem massiven, verputzten Erdgeschoss (bez. 1819) und einem Fachwerk-Obergeschoss, das in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden ist. Er steht traufständig zur Oberen Torstraße und giebelständig zum Greifengässchen, wobei an dieser Seite das Fachwerk unter Putz liegt. Im Erdgeschoss und auf der Giebelseite des Obergeschosses finden sich profilierte und geohrte Sandsteingewänder an Fenstern und Türen. Das Fachwerk ist mit Flachschnitzerei und Bemalung versehen.
Ins Greifengässchen hinein schließt sich eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Sandsteinscheune mit überbautem Laubengang an, die zusammen mit dem Hof als kleiner Biergarten dient.
Aus Ludwig Leisentritt: Zeiler Gaststätten
"Rose" - "Bürgerstube"
Um 1800 nahm die alte Zeiler Familie Schäder die Gaststätte in Besitz. Im Türstein von 1805 ist J(ohann) Schäder eingemeißelt. Die Schäders übten fast ein Jahrhundert das Schank- und Braurecht aus.
1850 unterhielten hier Flachshändler aus Baunach eine Niederlage, in der alle 14 Tage Flachs feilgeboten wurde.
1892 veranstaltet der Brauereibesitzer Schäder ein Garten-Conzert mit der Stadtkapelle Zeil, die um diese Zeit entstanden sein dürfte. Den Abschluß bildete ein Bockpreiskegeln.
1899 ist im Gewerberegister Nikolaus Pottler als Inhaber aufgeführt.
1902 Johann Jäger wird als Gastwirt erwähnt.
1903 wird Georg Schirmer genannt.
1905 Michael Stöcklein - mit Erfahrungen als Braumeister in Holland und
Frankreich - übernimmt die Brauerei und Gaststätte.
1905 Georg Dauer aus Trabelsdorf wird als Besitzer erwähnt. Als Pächterin taucht Barbara Stöcklein, geb. Hofmann auf.
1907 war Michael Stöcklein Besitzer. Der damalige Nachtwächter Ullmann feuerte auf ihn - wegen einer Meineidsache - einen Revolverschuß ab.
1908 übernimmt August Schnaus pachtweise die Rose; er hat danach das "Steinerne Haus" ersteigert.
1908 eröffnet der neue Pächter Mathias Haderer auch eine Kegelbahn
1912 richtet Haderer den Tanzsaal neu her.
1915 pachtet Steinhauersehefrau Babette Hofmann, geb. Stöcklein, die Gastwirtschaft des Brauereibesitzers Georg Dauer aus Trabelsdorf.
1919 übernimmt das Haus Georg Hofmann, der auch Steinhauer und Musiker ist. Bereits 1911 betrieb Georg Hofmann auf dem Werkplatz der Steinmetzfirma Wolf & Barth - wo er als Steinhauer beschäftigt ist - eine Kantine in der Weise, daß er das Liter Bier um 17 Pfennige bezieht und um 20 Pfennige den Liter abgibt.
1920 kauft Karl Löser von Allersheim das Gasthaus ?
1949 Willi und Babette Hofmann
1954 Die Hofmanns verkaufen das Anwesen an die Brauerei Göller
1974 Hilmar Hirt (Mambo) erwirbt das Haus und baut die Lokalitäten zur
"Bürgerstube" um.