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Am Adlergässchen
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Gegenüber dem Marktplatz
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Ostseite oben
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Anfang 20. Jahrhundert
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Hauptstraße und Marktplatz vor 1936
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Die "Hindenburgstraße" während der NS-Zeit
Ensemble "Hauptstraße"
Hauptstraße / Hans Brech
Kommt man aus Richtung Bamberg in die Stadt, so beeindruckt die leicht ansteigende, fachwerkgesäumte Straßenflucht hinauf zum Marktplatz mit dem mächtigen Rathaus und der alles überragenden Kirche. Blickt man dagegen vom Marktplatz aus die Hauptstraße hinunter, so öffnet sich hinter den Dächern ein Blick ins Maintal bis hinüber zur Wallfahrtskirche Maria Limbach. Doch bis ins 19. Jahrhundert verlief hier keineswegs die "Haupt-Straße" Zeils, sondern lediglich die "Breite Gasse". Bis 1824 endete sie im Süden an der Stadtmauer, wo es nur eine Fußgängerpforte, das sog. "Gänsetor", aus der Stadt hinaus gab. Die Hauptdurchgangsstraße Zeils war - in Fortsetzung der Oberen Torstraße am Marktplatz vorbei - die Lange Gasse, die zum Unteren Tor und somit auf die Straße Richtung Bamberg führte.
Diese "Aufwertung" der Straße im 19. Jahrhundert ist noch heute deutlich an der Bebauung ersichtlich: Etliche Neubauten aus dieser Zeit im unteren Teil machen die Entwicklung nachvollziehbar. Ordnen sich diese Häuser noch harmonisch ins Gesamtbild ein, so gelingt dies bei einigen Gebäuden des 20. Jahrhunderts weit weniger - Bausünden, die heute ganz bestimmt nicht mehr möglich wären. Aber hauptsächlich wird die Hauptstraße, besonders in der Nähe des Marktplatzes, immer noch von Häusern des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt. Als ehemalige Ackerbürgerhöfe weisen einige von ihnen überbaute Tordurchfahrten und langgestreckte Grundstücke mit landwirtschaftlichen Nebengebäuden auf. Teils ziehen sich die Höfe bis in die parallel verlaufende Entenweidgasse bzw. den Stadtmauerweg.
Ähnlich wie die Obere Torstraße leidet die Hauptstraße unter dem starken Durchgangsverkehr, der sich hier zusätzlich durch dicht an dicht parkende Autos quälen muss.
Universität Bamberg Gunzelmann: Hauptstraße
Historisch betrachtet endete die früher Breite Straße genannte Hauptstraße am "Gänsetor", einer Fußgängerpforte im Süden der Stadtbefestigung. Ackerbürgerhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts prägen noch heute das Straßenbild.
Die im unteren Bereich leicht angewinkelte Hauptstraße weist eine relativ einheitliche Häuserflucht auf. Lediglich zwischen den Objekten Hauptstraße 18 und 20 ist ein deutlicher Versatz erkennbar. Mit der Parzellengröße variieren auch die Dimensionen der einzelnen Gebäude zum Teil erheblich, erkennbar etwa beim Vergleich der Hauptstraße 3 und 9 mit der Hausnummer 5.
Die Bebauung ist zweigeschossig (von Haus Nr. 4 direkt am Marktplatz abgesehen), bis auf die Nr. 1 auf der östlichen Straßenseite und von den Gebäuden Nummer 18, 20 (beide mit steilen Satteldächern) und 34 (Halbwalm) durchgängig traufständig.
Aufgrund unterschiedlicher Nutzungen sind auch in diesem Straßenzug die Erdgeschosse zumeist höher ausgeführt als die Obergeschosse (allein die Tordurchfahrten bedingen dies bereits).
Die Dachformen bestehen auf Höhe des Platzes aus Halb- und Dreiviertelwalme, im Verlauf der Hauptstraße vorwiegend aus Satteldächern.
Von der Materialität her findet sich eine Reihe von komplett in Stein errichteten Häusern (beispielsweise die Hauptstraße 5 und 15). Die Gebäude der Hauptstraße weisen aufgrund ihrer zentralen Lage eine höhere Dichte an Zierformen auf, die sowohl bei Fachwerkgeschossen in Holz, als auch bei Steinetagen beispielsweise durch Zierfelder unterhalb der Fensteröffnungen umgesetzt worden sind.
Vor allem die größeren Bauten auf der östlichen Straßenseite besitzen rundbogige Hofeinfahrten, da diese Häuser mit Innenhöfen und Scheunen ausgestattet sind, welche über diese Zugänge straßenseitig erschlossen werden. Auf der gegenüberliegenden, westlichen Straßenseite besitzen die Gebäude – von den direkt am Markt gelegenen abgesehen – nirgends eine solche Zuwegung. Grund hierfür ist, dass es zwischen Hauptstraße und Stadtmauerweg drei Seitengassen gibt, über welche die Hinterhöfe erschlossen werden können. Diese Situation ist auf der anderen Seite nicht möglich, es gibt keine Verbindung zwischen Hauptstraße und Entenweidgasse.
Störungen und heterogene Formen sind vor allem am unteren Ende der Hauptstraße zu finden. Hier befinden sich mehrere Neubauten, die aus verschiedenen Zeitabschnitten von der Nachkriegszeit bis heute stammen. (Quelle: SDU)