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Rückseite des Hexen-Dokumentationszentrums
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Vom Schulring zum Stadtturm
Auf dem kurzen Abschnitt vom Stadturm zum Rudolf-Winkler-Haus zeigt die noch vorhande Stadtmauer extreme Höhenunterschiede. Ist sie im unteren Bereich, als Rückwand des Hexen-Dokumentationszentrums, noch in mutmaßlich voller Höhe erhalten, fällt sie am Schulring auf weniger als 1m. Allerdings ist durch den so möglichen Draufblick der innere Aufbau des Zweischalen-Mauerwerks gut zu erkennen: Große Sandsteinquader bilden Innen- und Außenschalung, dazwischen befindet sich eine Füllung aus Schutt und Bruchsteinen.
Vor dem ganzen Nordabschnitt, bis hinunter zur Altach, lag ein Trockengraben (auf Grund der Geländesituation war ein Wassergraben nicht möglich), der auch heute noch am Stadtplan gut ablesbar ist. Noch im 19. Jahrhundert war dieser bis zu 20m breit, bevor er komplett aufgeschüttet wurde, um eine bessere Expansion der Stadt nach Norden zu ermöglichen.
Ungeschützt durch Naturgegebenheiten lag die Nordseite der Stadtumwallung. Hier, auf langsam ansteigendem Gelände, war der eben erwähnte Trockengraben angelegt worden. Er soll nach Berichten alter Zeiler um die Jahrhundertwende noch 15-20 m Breite aufgewiesen haben. 1621 erwog man seine teilweise Zuschüttung "oben beym Kastenhoff". Wenige Jahre vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er größtenteils aufgefüllt.(Quelle: CHR, Bd. 1, S. 68)