Zeiler Baudenkmäler

Jenseits der Stadtmauer

  • Zweidler-Plan

    Rechts die ersten Häuser außerhalb der Stadtmauer

  • Vorstadt

    Vorstadt und Käppele

  • Vorstadt

    Altstadt, Vorstadt und Käppele

  • Grabengärten

    Finanzamt, Stadtmauerweg, Grabengärten

  • Käppele

    Käppele

  • Caritashaus

    Das Caritashaus war eines der ersten Gebäude im "Neubaugebiet"

Brech Vorstadt

Bereits auf dem Zweidler-Plan von 1598 sind einzelne Häuser östlich des Unteren Tors zu erkennen. Dort führte auch ein Steg über die Altach, wo weit außerhalb der Stadtmauer bereits im 15. Jahrhundert die Heilig-Kreuz-Kapelle gebaut worden war (um die herum bald der "Kreuzfriedhof" entstand). In den folgenden Jahrhunderten wurde die "Vorstadt" mehr und mehr besiedelt. Zeugen sind die Fachwerkhäuser in der Friedhofstraße, der Kapellenbergstraße und den Scheuerngassen. Noch bis 1850 erstreckte sich neues Wohngebiet lediglich hier, jenseits der Altach bis etwa zum Kreuzfriedhof: Die Vorstadt bestand aus dem Scheuernviertel sowie wenigen Häusern südlich der heutigen Bamberger Straße (etwa das Viertel, das vom heutigen Mittelweg umschlossen wird). Die Siedlung "Grabengärten" existierte noch nicht (erst ab 1923), die Gärten selbst aber schon. In Richtung Nordwesten (Haßfurt) und Norden (Hohe Wann) gab es noch wenig Expansion über die mittelalterliche Stadtgrenze hinaus. Ab 1870 fiel ein Teil der nördlichen Stadtmauer (vom heutigen Kaulberg bis hinunter zur Altach). Erste größere Bauten waren dann ab 1927 Schule und Caritashaus. Die eigentliche "Neubau"-Besiedlung begann erst nach dem 2. Weltkrieg mit dem Gebiet "In der Haardt" - und beschleunigte sich in den folgenden Jahrzehnten zusehends, immer weiter Richtung Krum und Haßfurt.

Eines der Wahrzeichen Zeils ist das Käppele hoch über den Dächern der Stadt. Die Fläche, auf der es steht, wurde wohl schon seit Urzeiten besiedelt oder zumindest zeitweise von durchstreifenden Jägern und Sammlern aufgesucht. Um 1250 gab es eine ausgedehnte Burganlage auf dem Berg. Irgendwann im späten Mittelalter ist die Burg aufgegeben worden. Im 18. Jahrhundert baute man dann eine kleine Kapelle auf dem Bergsporn, die Ende des 19. Jahrhunderts durch das heutige "Käppele" ersetzt wurde.

Im Zuge der allgemeinen Industrialisierung des 19. Jahrhunderts fuhr im Jahr 1852 erstmals eine Eisenbahn im neuerbauten Zeiler Bahnhof ein. Auch die Steinindustrie nahm in Zeil (durch den sehr gut bearbeitbaren Schilfsandstein) einen gewaltigen Aufschwung. Eines der Denkmäler dieser Epoche steht am Rande der Bahnline, im Birkenweg: Wohnhaus und Werkstatt des Steinbildhauers Geisel.

Eidloth Bachrahm

Bachrahm und Brühlweg: Die in leichten Windungen von Nordost nach Südwest parallel zur Stadtmauer fließende Altach trennt die Scheuernvorstadt zusätzlich vom ummauerten Stadtkern. Schon im 18. Jahrhundert ist der Bachlauf durch Sandsteinquadermauerwerk eingefaßt und von Wegen begleitet. Bereits auf der Stadtansicht Zweidlers von 1598 überspannt im Zug der Langen Gasse ein Steg die Altach. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts existieren die drei noch vorhandenen übergänge. Die Uferbebauung besteht vorwiegend aus Kleinbürger- und Kleinbauernhäuschen des 19. Jahrhunderts, die zwischenzeitlich meist aufgestockt wurden. Am westlichen Ufer drängt sich die Bebauung brückenkopfartig am Bachübergang. Die östliche Häuserzeile wird im Süden durch den Gebäudekomplex der Mölterschen Lumpenfabrik abgeschlossen. Zum Ensemble gehört auch der Brühlweg mit der untersten der drei Stadtmühlen. Die Mündung des 500 Meter langen Mühlkanals, der wohl ein oberschlächtiges Wasserrad trieb, ist in der Ufermauer der Altach noch erkennbar. (Quellen: ASZ, S. 36)

Die in ihrem Mittelstück platzartig geweitete Obere Scheuerngasse bildet das Zentrum der sogenannten "Oberen Vorstadt". Die gleichartige Grundrißdisposition der anliegenden großen Ackerbürgerhöfe prägt den Straßenraum. In regelmäßigem Wechsel folgen hier giebelständige Wohnstallhäuser und Hofeinfahrten aufeinander. Die Haupthäuser der Gehöfte stammen meist aus dem späten. 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert, besitzen vereinzelt aber ejnen wesentlich älteren Kern. Einige jüngere Bauten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fügen sich nahtlos in das Ensemble ein. Ein abgegangener Brunnen unterstrich bis in die 1950er Jahre die Zentralität der Oberen Scheuerngasse. (Quellen: ASZ, S. 38)